Warum mit einer betrieblichen Krankenversicherung alle gewinnen.
Mit einer betrieblichen Krankenversicherung können Arbeitnehmer Lücken im Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherung schließen. Anders als bei anderen Zusatzversicherungen entfallen in der Regel Gesundheitsprüfung und Wartezeiten. Die Versicherten können die Leistungen damit sofort und unabhängig vom Lebensalter oder etwaigen Vorerkrankungen in Anspruch nehmen.
Die Nachfrage entwickelt sich rasantHolger Eich, Geschäftsführer des Bereichs Mathematik-Statistik im PKV-Verband Zum Interview
Arbeitgeber profitieren mit der betrieblichen Krankenversicherung von einem zusätzlichen Angebot zur Mitarbeitergewinnung und –bindung. Außerdem können sie mit tendenziell weniger und kürzeren Fehlzeiten der Belegschaft rechnen. Die Angestellten wissen ein solches Angebot zu schätzen. Für die meisten ist eine Krankenversicherung interessanter als andere Zusatzleistungen des Arbeitgebers.
„Eine bKV wäre interessanter für mich als andere Zusatzleistungen meines Arbeitgebers wie etwa Tickets für den Personennahverkehr oder Dienst-Handys.“
Quelle: INSA-Meinungstrend Oktober 2018, Antworten aller Befragten (n=2.061)Die Gewinnung guter Mitarbeiter wird schwieriger.Alexander Gunkel, Mitglied der Hauptgeschäftsführung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) Zum Interview
Den Leistungsumfang einer betrieblichen Krankenversicherung können die Arbeitgeber für ihre Mitarbeiter individuell zusammenstellen. Von Krankenhausleistungen wie Unterbringung im Einbettzimmer oder Chefarztbehandlung über Heilpraktikerleistungen bis zu Vorsorgeuntersuchungen ist vieles möglich. Im Leistungsfall läuft die Kostenerstattung für die Versicherten schnell und unbürokratisch.
In den meisten Fällen können auch die Angehörigen der Angestellten in den Genuss einer betrieblichen Krankenversicherung kommen. Viele Unternehmen geben Ehegatten und Kindern die Möglichkeit, innerhalb eines bestimmten Zeitraums ebenfalls der Versicherung des Beschäftigten beizutreten. Sie müssen dafür dann nur einen geringen Beitrag zahlen.
Anders als bei der betrieblichen Altersvorsorge können die Mitarbeiter von der bKV sofort profitieren. Die Arbeitgeber können unterschiedliche Leistungen anbieten. Typische Angebote sind zum Beispiel:
Die bKV ist einfach in der Handhabung und stark in der Leistung. Warum genau, schildern Unternehmer und Angestellte.
Nun ist es offiziell: Zuwendungen von Arbeitgebern für eine betriebliche Krankenversicherung (bKV) können steuer- und sozialabgabenfrei gewährt werden. Dies geht aus dem Jahressteuergesetz hervor, das Ende November 2019 vom Bundesrat beschlossen wurde.
Die Regelung ist keineswegs selbstverständlich, denn das Bundesfinanzministerium hatte der bKV lange Zeit Steine in den Weg gelegt: Im Entwurf für das Gesetz hatte es nämlich zunächst vorgesehen, dass die Beiträge des Arbeitgebers zu dieser Zukunftssicherung vom ersten Euro an als „Barlohn“ versteuert werden sollten. Damit hätte es mehrere Urteile des Bundesfinanzhofs ausgehebelt, der die bKV als steuerlich begünstigten „Sachlohn“ angesehen hatte.
Das nun beschlossene Gesetz sieht diese Regelung nicht mehr vor. Konkret bedeutet dies, dass der Arbeitgeber seinen Mitarbeitern eine bKV im Rahmen der 44-Euro-Freigrenze für Sachbezüge steuer- und sozialabgabenfrei gewähren kann. Voraussetzung ist, dass die Zuwendung ausschließlich als Versicherungsschutz und nicht als Geldleistung gewährt wird. Wenn der Arbeitgeber hingegen einen Geldzuschuss mit der Bedingung auszahlt, dass der Arbeitnehmer einen Versicherungsvertrag mit einem Unternehmen schließt, handelt es sich weiterhin um zu versteuernden Barlohn.